N-Tagebuch
Woche 4
Schön langsam bin ich am Verzweifeln! Diese kleinen wuseligen Dinger lernen es einfach nicht, wie man sich bei Tisch benimmt! Nach jeder Mahlzeit sind sie "paniert" und eigentlich müsste man sie in die Badewanne stecken. Miss Orange ist da ganz schlimm, sie legt sich bäuchlings in die Futterschüssel und rutscht dann einmal rundherum. Ich vermute, dass sie dabei das Mäulchen offen hat und auf der Rutschpartie einfach alles einsaugt... Mama Evita sieht fassungslos zu und findet das so eklig, dass sie sich weigert, ihre Kinder danach zu säubern. Wo sie doch so eine feine, gesittete Dame ist, und dann solche Kinder? Das muss am Papa liegen!
Auch das Gegenteil von fressen klappt nicht so wie gewünscht. Die Toilette wird großteils ignoriert und man macht sich einen Riesenspass daraus, blitzartig durch die Hinterlassenschaften zu laufen. Obwohl Frauchen eh schon bereit steht, um das zu verhindern, so schnell kann sie gar nicht sein wie diese Temperamentsbolzen. Ich denke, ich werde mal ein Machtwort sprechen müssen.
In solchen Situationen fehlt mir schon meine Urli Shona. Sie hätte sicher Rat gewußt, wie man diesen Haufen kleiner Racker bändigt. Zum Glück hilft jetzt auch meine Tante Kiana etwas bei der Erziehung mit, sie hat ihre Kinder ja vorbildlich erzogen. Na ja, nur das mit den Grabarbeiten könnten wir auslassen, hoffentlich kommt sie nicht auf die Idee, ihnen das beizubringen. Bin schon gespannt, denn in den nächsten Tagen werden auch die N-chens übersiedeln und dieser Hügel im Welpengarten hat doch eine gewisse Anziehungskraft. Wer bitte ist übrigens auf die Idee gekommen, so etwas zu bauen???
Woche 3
Ich sage euch, ich habe Dauerstress! Am liebsten würde ich ja den ganzen Tag bei diesen süßen kleinen Biestern von Evita hocken und ihnen zusehen, wie sie durch die Gegend sausen! Die haben vielleicht schon Speed! Andererseits lockt es mich schon sehr, wieder einen Abstecher in den Garten zu den "großen" Welpen zu machen, mit denen kann man schon herrlich spielen. Und sie freuen sich so, wenn ich meine Späße mit ihnen mache! Natürlich habe ich immer ein Auge darauf, wann Essenszeit ist, da könnte ja mal was für mich abfallen. Die Kleinen bekommen jetzt auch schon "normales" Fressen, es schmeckt ihnen ausgezeichnet und als Nachspeise gibt es einen Trunk aus der Milchbar. Manieren haben sie keine, liegen sie doch bäuchlings in der Futterschüssel! War ich auch mal so ein Ferkel?
Irgendwie explodieren diese kleinen Dinger zur Zeit. Da ist doch tatsächlich ein Bub dabei, der knapp an der 3kg Marke kratzt! Und zu mir sagt Frauchen, ich habe zuviel auf den Rippen! Heute war wieder mal Pflege angesagt, Pfotiküre und so weiter. Das ist natürlich voll aufregend und anstrengend und jetzt pennen alle. Jetzt sause ich schnell zu den "großen" Welpen, bevor mir auch die Augen zufallen. Muss mich beeilen, habe gehört, dass sie nicht mehr lange bei uns bleiben wollen...
Woche 2
Nun habe also ich die verantwortungsvolle Aufgabe, über unsere N-chens zu berichten. Mein Name ist Madita, ich bin die Jüngste im Rudel, aber etwas an mir muss was Besonderes sein, denn ich wurde schon oft als "alte, weise Seele" bezeichnet. Ich bin noch sehr, sehr traurig, denn zwischen Shona und mir war etwas ganz Spezielles. Und ich bin sehr stolz, dass sie mir die Berichterstattung übergeben hat.
Die kleinen N-chens entwickeln sich prächtig. Mama Evita ist voll auf ihre Babys konzentriert, nur ab und zu macht sie ihre Runde und schaut, ob bei uns "Großen" alles in Ordung ist. Ihre Milchbar ist wie immer bestens gefüllt und so ist es kein Wunder, dass die Kleinen richtig knackig aussehen. Die haben übrigens großen Gefallen am Heulen gefunden, sie machen sich einen richtigen Spaß daraus. Seit sie hören können, probieren sie alle möglichen Lautäußerungen aus, es geht also im Moment ziemlich rund. Wir werden oft ganz nervös, nur Evita scheint das nicht zu berühren, sie wirft dann nur mal einen vielsagenden Blick auf ihre Kinder. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob ich und meine Geschwister auch so laut waren?
Woche 1
Viel hat sich ja nicht getan in dieser ersten Woche, außer, dass die Kleinen ordentlich zugenommen haben. Evita hat wie immer äußerst viel und schmackhafte Milch, so dass die Bäuchlein immer prall gefüllt sind mit diesem Lebenselixier. Das schlägt sich natürlich auf der Waage nieder - alle haben bereits die 1kg-Marke geknackt! Ich bin sehr zufrieden mit Evita, sie putzt und pflegt und umsorgt die Babys liebevoll. Jetzt werden sich bald die kleinen Knopfaugen öffnen, ein wenig blinzeln können sie schon. Und mobiler sind sie auch schon und krabbeln in Windeseile zur Milchbar.
Ich werde mich an dieser Stelle von meiner Tätigkeit als Berichterstatter verabschieden. Ich habe mein Bestes gegeben um meine Töchter, Enkelinnen und Urenkelinnen auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe als Mutter vorzubereiten. Sie haben mir mehr als einmal bewiesen, dass sie diese Aufgabe voll und ganz mit großer Liebe erfüllen können. Ich durfte viele ihrer Würfe begleiten und ganz besonders freut es mich, dass gerade jetzt so viel neues Leben entstanden ist, das Haus voll Babyduft und Babygeschrei ist. Im Wissen, alles ist gut und richtig, übergebe ich jetzt an meine Ur-Ur-Enkelin Madita, wir beide haben eine ganz besondere Beziehung zueinander. Die letzten Tage fühle ich eine immer größer werdende Schwäche in mir, gleichzeitig aber auch eine tiefe Ruhe...
Geburt
Eigentlich wollten die Kleinen ja schon in der Nacht schlüpfen, aber Evita war so nett und ließ Frauchen noch bis 5 Uhr 30 schlafen. Sie weiß ja, dass Frauchen jetzt schon länger nicht so viel Schlaf bekommt und seit 4 Wochen bei Kiana`s Welpen schläft. Aber jetzt ließ es sich nicht mehr zurückhalten. Relativ rasch und problemlos erblickten dann 5 starke Rüden und 2 hübsche Hündinnen das Licht der Welt. Evita ist wie immer sehr stolz auf ihre Welpenschar und begrüßte jeden Neuankömmling mit Freudenschreien. Na ja, so sanft und ruhig sie sonst ist, wenn sie sich freut, geht es halt mit ihr durch! Sauberst geputzt und gewaschen von einer fürsorglichen Mama laben sich die Kleinen jetzt an der prall gefüllten Milchbar. Wir hatten wie meistens unseren "Beobachtungsposten" vor dem Wintergarten und haben gratuliert.