N-Tagebuch
Abschied
Was soll ich sagen? Abschied nehmen fällt immer schwer. Es ist traurig, wenn man zusehen muss, wie einer nach dem anderen abgeholt wird, aber auch wieder schön, wenn man die Freude der neuen Welpeneltern sieht. Ich bin sicher, jeder der kleinen Racker hat das große Los gezogen und darf sich nun auf ein aufregendes, tolles Hundeleben freuen. Beim Aussuchen der Menschen verläßt sich Frauchen ja auch ganz fest auf die Hundemama, wenn sie die zukünftigen Welpeneltern nicht akzeptiert, dann bekommen sie auch kein Baby.
Ich freue mich so sehr, dass es unsere Miss Rot geschafft hat, Schweizerin zu werden! Bis vor kurzem war es ja wegen diesem komischen Herrn Corona gar nicht so sicher, ob die kleine Maus abgeholt werden durfte. Aber alles hat super geklappt und Miss Rot hat mit ihrer neuen Familie die weite Reise nach Bern angetreten. Ich habe ihr selbstverständlich alle nur erdenklichen guten Ratschläge und Tipps mit auf den Weg gegeben und sie die ganzen Wochen über besonders im Auge gehabt, immerhin hat sie eine besondere Aufgabe. Sie tritt nämlich die Nachfolge von Shona`s Halbschwester Icy an! Leider konnten sich die beiden nicht mehr kennenlernen, denn auch Icy ist vor wenigen Wochen kurz vor ihrem 16. Geburtstag über die Regenbogenbrücke gegangen.
Als ich gestern so meine Gedanken schweifen, die letzten Wochen nochmal Revue passieren ließ und den Sternenhimmel betrachtete, da blinkte und blinzelte ein Stern ganz besonders hell. Ich bin mir sicher, Shona wollte mir damit sagen: "kleine Madita, das hast du ganz, ganz toll gemacht!"
Woche 8
Da unsere kleinen Mäuse jetzt bald ausziehen werden, habe ich mich diese Woche richtig angestrengt, ihnen noch so einiges beizubringen. Löcher buddeln, Blumen pflücken, schlafende Hundetanten und Hundeomas ärgern können sie ja schon perfekt. Aber es fehlten noch so manche Dinge wie Schuhe klauen und Hosenbeine zerfetzen (in denen wohlgemerkt noch Menschenbeine stecken)! Ja, sie sind wirklich enorm lernfähig und haben tolles Temperament. Unser Daniel Düsentrieb, Speedy Gonzales oder wie immer man sie nennen mag (jetzt kann ich ja verraten, dass es sich um Miss Orange handelt) läuft und läuft... Mal sehen, ob sie ihren Kumpel Luis mit ihrem Elan mitreißen kann. Natürlich hat sich auch Frauchen wieder in die Erziehung eingemischt und den Kleinen so einiges beigebracht. Sie kommen brav auf den Hier-Pfiff, können schon apportieren, nur die Tischmanieren lassen nach wie vor manchmal zu wünschen übrig.Und wenn es einer sehr eilig hat, kann es schon passieren, dass er es nicht bis zur Toilette schafft, aber da kann man ja noch ein Auge zudrücken.
Jetzt bin ich schon gespannt, wenn die neuen Welpeneltern kommen und die kleinen Racker abholen. Da muss ich mich dann vordrängen, wenn es um Leckerlis geht, bin nämlich dauerhungrig, weil Frauchen mich auf Diät gesetzt hat (zuviel Welpenfutter genascht...)
Woche 7
Puhh, ich habe alle Pfoten voll zu tun, diese kleinen Wildfänge haben es in sich! Gott sei Dank kann ich sie mit meinem ruhigen, ausgeglichenen Wesen etwas bremsen. Vor allem die Mädels haben aber sowas von Pfeffer im A...., nicht zu glauben. Eine von ihnen möchte glaube ich demnächst einen Marathon bestreiten, sie läuft und läuft und läuft...
Diese Woche war wieder Fotoshooting angesagt, na, da hat Frauchen aber geschwitzt! Einfach war es nicht, die Rabauken für ein paar Sekunden zum richtigen Stehen zu überreden, und wieder... die Mädels! Wie wir das hingekriegt haben, dass sie mal kurz mit allen vier Beinen am Boden waren, weiss ich wirklich nicht. Obwohl Frauchen leckere Leberpastete als Bestechung offerierte, hatten die kleinen Biester alles andere im Kopf.
Sie können aber auch anders. So wie wir alle lieben sie es auch zu kuscheln, Kontaktliegen mit Menschen und unserem Rudel ist besonders gefragt. Irgendwie werden sie mir abgehen, auf wen soll ich dann aufpassen, wenn die Kleinen ausgezogen sind? Vielleicht auf meine Großtante Smilla, der geht es zur Zeit nicht so besonders gut, immerhin ist sie auch schon 14 Jahre alt.
Woche 6
Leute, ich kann wirklich nichts dafür! Ich habe mich redlich bemüht, habe alles versucht. Ablenkungsmanöver, Spielaufforderungen, bin sogar böse geworden. Es hat alles nichts genützt... Dieser Hügel mit Erdloch hat eine magische Anziehungskraft! Einmal entdeckt ist es vorbei. Dann gibt es nichts Interessanteres. Es muss gebuddelt und gegraben werden, dass es eine Freude ist! Schließlich habe ich aufgegeben, sollen sie doch ihren Spaß haben! Etwas geärgert habe ich mich über Evita, immerhin sind es ihre Kinder. Sie, die sonst die Feine, Ordentliche, Mustergültige ist, hat sich einfach in den Schatten gelegt, ein Schläfchen gehalten und vollkommen ignoriert, was ihre Kleinen da so anstellen. Mir die ganze Arbeit zu überlassen, wo ich doch die Jüngste im Rudel bin, finde ich doch etwas heftig. Aber was soll`s - ich habe es meiner Urli Shona versprochen und der Gedanke an sie gibt mir ganz viel Kraft und Stärke für meine verantwortungsvolle Aufgabe.
Ansonsten kann ich mich über die N-chens nicht beschweren. Sie sind sehr sauber, sogar im Freilauf benützen sie eine eigene Ecke für ihre Geschäftchen. Irgendwie bin ich jetzt schon traurig, nur mehr 14 Tage, dann wird es wieder "ruhig" bei uns. Wäre super, wenn ein so ein kleiner Racker bei uns bleiben würde, aber Frauchen ist diesmal nicht zu überreden. Wenn ich denke, wie ich das schlau angestellt habe, mir konnte sie damals nicht widerstehen...
Woche 5
Geschafft! Jetzt habe ich ein Machtwort gesprochen. Und siehe da, plötzlich funktioniert es mit den Tischmanieren! Man muss halt nur hart durchgreifen, komischerweise waren es nicht die 5 Buben, die solche kleinen Ferkel waren, sondern die 2 Mädels! Ich habe sie mir ordentlich zur Brust genommen, ihnen erklärt, dass sich das für Damen nicht schickt. Ein wenig Etikette muss sein!
Erstaunlicherweise funktioniert jetzt auch der Toilettengang einwandfrei. Alle marschieren brav nach draussen und verrichten ihr Geschäft. Nächtliche Piseleien werden brav im Kisterl verrichtet, das große Geschäft sparen sie sich für den morgendlichen Freigang auf. Frauchen hat mich sehr gelobt, dass ich das geschafft habe, denn natürlich hat sie mitbekommen, wie sehr ich mich bemüht und Zwiesprache mit den Kleinen gehalten habe. Urli Shona wäre stolz auf mich gewesen! Diese Woche hatte ich ohnehin sehr viel zu tun, meine Tante Kiana war etwas traurig, weil ihre Kinder abgeholt wurden, da habe ich sie trösten müssen.
Gott sei Dank hat der teilweise sehr kalte Wind etwas nachgelassen und so dürfen die N-chens einen Großteil des Tages im Spielgarten verbringen. Auch sie lieben das Buddeln, haben aber noch nicht so eine Riesensauerei veranstaltet wie Kiana`s Kinder. Die Buben üben sich im Kräfte messen und so gibt es schon die ersten kleinen "Raufereien". Wehe, wenn mal ein Mädel dazwischenkommt, dann geht es ans Eingemachte! Recht so meine Damen, lasst euch nichts gefallen!