U-Tagebuch
Abschied
Es ist soweit...
Nur ungern lasse ich die kleinen Fellnasen gehen. Wer weiß, ob es mir nochmal vergönnt ist, kleine süße Hundebabys aufwachsen zu sehen... Sie waren zuckersüß, tollpatschig, schmusig, frech, oft laut (da kam schon mal das italienische Temperament durch), kleine Ferkel (wenn sie in ihrem Fressen gebadet haben), große Ferkel (wenn sie mal durch ein Hundehäufchen gesaust und auch noch reingefallen sind), ganz passable Gärtner (wenn sie so manches Blümchen geköpft und ganze Tunnels gegraben haben), Stolpersteine (wenn sie an den Hosenbeinen hingen und man praktisch keinen Schritt mehr gehen konnte), nervig (wenn sie uns Großen in die Beine zwickten und an unseren Ruten hingen), voller Liebe (wenn sie sich müde an uns kuschelten), ach, sie waren einfach bezaubernd und es tut weh, sie gehen zu lassen.
Aber man muss loslassen, sie müssen jetzt ihr eigenes Leben leben. Liebe U-chens, breitet eure Schwingen weit aus, die Welt steht euch offen. Wir wünschen euch alles Glück dieser Welt und ein langes Leben.
Woche 8
Ui, war das eine anstrengende Woche! Und diese Hitze dazu! Die Kleinen hatten zwischendurch ihren Badespaß, logisch, dass sie sich danach am liebsten in der Erde wälzten... Aber Spaß muss sein und wir Goldis sind ja eh "selbstreinigend". Trotzdem mußten alle Welpen am Wochenende in die Badewanne! Aber der Reihe nach:
So viel haben die Kleinen erlebt, wir haben die frühen Morgenstunden, wenn es noch nicht so heiß war, für kleine Ausflüge auf die große Wiese genutzt, mit Abstecher in den nahen Wald. Das war aufregend für die kleinen Racker, der Waldboden duftet doch anders und man konnte ihnen direkt ansehen, wie sie die vielen fremden Gerüche einsaugten. Auch eine kleine Autofahrt stand am Programm, Gott sei Dank ist keinem schlecht geworden. Dann stand der große Gesundheitscheck am Programm. Unsere liebe Frau Doktor hat alle für pumperlgesund befunden, die beiden Buben sind "richtige" Männer und dann kam für uns alle der spannende Moment: wie wird Mr. Grün auf die Impfung und vor allem auf das Chipen reagieren? Wo doch bei ihm alles Drama, Drama ist? Wir alle warteten gespannt, was da jetzt wohl passieren würde. Überraschung! Der kleine Mann hat alle Zähnchen zusammengebissen und nicht einen Laut von sich gegeben! Wir konnten es zuerst gar nicht glauben. Als er unsere erstaunten Blicke sah, setzte er ein süßes Grinsen auf, als wollte er sagen: na, da habe ich es euch wieder mal gezeigt! Also doch ein tapferes Bürschchen!
Tapfer war übrigens auch der Rest der Truppe, kein Laut kam ihnen über die Lippen, alle haben die Tortur tapfer ertragen.
Dann war noch Besuch von der Wurfabnehmerin des ÖRC angesagt. Sie war sehr angetan von den kleinen Rackern und konnte sich gar nicht trennen.
Alles in allem war es eine aufregende Woche, die, wie schon gesagt, mit einem Vollbad, das alle genossen, endete. Jetzt warten die Mäuse frisch gebadet, gefönt und gebürstet (mal sehen, wie lange das bleibt) auf ihre neuen Eltern. Der Auszug steht bevor und ich bin traurig, die Kleinen werden mir fehlen...
Woche 7
Eigentlich wäre es ja eine super Woche gewesen, unser Jungvolk ist schon so flink auf den Beinen, sie sausen durch die Gegend, dass es eine Freude ist.
Leider kam dann die schlimme Nachricht aus der Schweiz, dass der liebe Diego, ein Sohn meiner Halbschwester Smilla, im Alter von 14 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Wir hatten kaum Zeit zu trauern, mußten wir hören, dass seine Schwester Nala ihm gefolgt ist. Wie schlimm ist das denn! Innerhalb von 5 Tagen sind 2 D-chens von uns gegangen! Das hat mich total umgehauen, immerhin bin ich gleich alt wie die beiden...
Nach einer kurzen depressiven Verstimmung habe ich alle meine Kräfte gesammelt und habe mich unters Jungvolk gemischt. Ein kurzer Aufenthalt unter diesen süßen, frechen Kerlchen, und schon geht einem das Herz auf! Diese Lebensfreude, diese Lebenslust! Was könnte es Schöneres geben, als so ein bezauberndes Wesen in sein Leben zu lassen!
Die Kleinen bekamen diese Woche wieder jede Menge Besuch, das übliche Fotoshooting war angesagt und dann wurde die Entscheidung gefällt, wer in welche Familie ziehen darf. Frauchen beobachtet immer scharf - Welpen und zukünftige Eltern - und überlegt genau, wer zu wem passen könnte. Natürlich spielt auch die Sympathie eine große Rolle, es gab tatsächlich schon Welpen, die von den ihnen zugedachten Eltern nichts wissen wollten.
Die Kleinen machen wöchentlich Riesenfortschritte, sie haben gewaltigen Appetit, und mit der Stubenreinheit wird es auch immer besser. Selbstverständlich passieren immer wieder kleine Malheure, doch einige melden sehr brav, wenn sie raus müssen. Mit ein wenig Beobachtungsgabe dürften die neuen Eltern leichtes Spiel haben.
In meinem Rudel gibt es verschiedene Arten von "Melden", jeder hat so seine Eigenheiten. Evita zum Beispiel geht brav zur Türe und wartet. Nur leider blöd, wenn Frauchen im 1. Stock schläft...
Marvin heult. Aloha bellt, und ich hechle wie verrückt. Na ja, nicht so einfach...
Woche 6
Lustig war sie, diese Woche! So viele Besuche, die Kleinen bekommen so viele Streicheleinheiten! Sie freuen sich jedes Mal so, wenn Besuch kommt, verwöhnt sind sie auch schon, protestieren lautstark, wenn man das Welpengehege verläßt. Sie entwickeln sich gr0ßartig, sind schon richtige kleine Hunde und jetzt kann man schon kleine Unterschiede in Aussehen und Wesen feststellen. Ich für meinen Teil würde ja behaupten, die 9 kleinen Racker sind alle gleich schmusig, mutig, temperamentvoll... aber natürlich, kleine Nuancen merkt man beim genauen Beobachten dann schon. Frauchen schaut da natürlich ganz genau hin, schließlich möchte sie ja für jeden Welpen die passenden Eltern aussuchen.
Diese Woche hatten wir einen "Notfall". das war vielleicht eine Aufregung! Ich war natürlich wieder mal nicht dabei, habe es trotz meiner "leichten Hörschwäche" wahrgenommen und war total aufgeregt. Ein herzerweichendes Welpenschreien, ich kann euch sagen, es ist mir durch Mark und Bein gegangen! Ich malte mir schon das Schlimmste aus, doch außer mir reagierte keiner aus unserem Rudel auf diese fürchterlichen Schreie. Kann also doch nicht so schlimm sein, dachte ich mir. Na ja, Mama Sienna hat mir dann lachend berichtet: unseren vorwitzigen Mr. Grün hatte eine Biene in die Lefze gestochen. Muss er ja auch sein Näschen überall reinstecken! Anstatt Abstand zu halten, wenn so ein dicker Brummer seinen Weg kreuzt, mußte er versuchen, die Biene zu fangen. Es kam, wie es kommen mußte, die Biene fuhr ihren Stachel aus und schon begann das Geheul. Frauchen wußte anfangs auch nicht recht, was geschehen war, kam aber schnell drauf, weil er sich sein Backerl so gerieben hat. Aber diese Schreie! Er konnte sich gar nicht beruhigen! Mama Sienna blieb in der Situation ganz cool, das wiederum beruhigte unser Frauchen.
Die kleine Lefze wurde gekühlt und der immer noch schreiende Bub genau beobachtet, immerhin kann es ja passieren, dass es eine allergische Reaktion gibt. Gott sei Dank wäre für so einen Fall vorgesorgt, unser Medizinschrank ist gut gefüllt! Jedenfalls ist außer einer leicht geschwollenen Lefze nichts passiert, ich möchte gar nicht wissen, was geschieht, wenn dem kleinen Buben mal was Schlimmeres passiert. Also seine zukünftigen Eltern sind gewarnt, der Bursche übertreibt maßlos! Aber eigentlich normal, wenn uns Mädels so was passiert, merkt es niemand. Hat unser lieber Marvin mal Kontakt mit einem Insekt und es betrifft sein "Pfötchen", humpelt er 3 Tage lang!
Jedenfalls, gut zu wissen: Mr. Grün reagiert nicht allergisch und ist ein "richtiger" Mann - "Männerschnupfen", eh schon wissen!
Und jetzt starten wir mit Volldampf in die vorletzte Woche, hoffentlich ohne Zwischenfälle, das halten meine Nerven nicht aus!
Woche 5
Puhh, diese Woche hat mir einiges abverlangt! Alle freuten sich, dass es endlich mal warm war, die Welpen tummelten sich im Freien, die Berge von Hundewäsche trockneten rasch, eigentlich alles bestens. Ich mit meinen 14 Jährchen vertrage die Hitze halt nicht mehr so gut und halte mich lieber dort auf, wo es kühler ist, sprich, im Haus. Das Blöde war nur, die Kleinen bekamen diese Woche jede Menge Besuche, natürlich waren da auch Mitbringsel für die Großen ein Thema. Ich im Haus bekam da nicht viel davon mit. Gott sei Dank war Frauchen so nett und hat mich dann doch daran teilhaben lassen.
Sienna hat mir dann erzählt, die Kleinen hätten ihren Spaß mit den Besuchern gehabt. So ein, zwei ganz heiße, drückende Tage waren schon dabei, wo die Rasselbande auch nicht so Bock darauf hatte, sich richtig aktiv zu zeigen und sich lieber auf ein Schläfchen im Kühlen zurückzog. Groß sind sie geworden, die Mäuse, bald haben sie die 5kg-Marke erreicht. Mama Sienna wird es langsam zu anstrengend, wenn die 9 Racker alle gleichzeitig die Milchbar stürmen. Sie hat mir schon geflüstert, dass sie plant, ihre Kinder bald zu entwöhnen... Sie ist ja die einzige in unserem Rudel, die das ganz souverän angeht und ihre Milchbar schließt, wenn die Welpen zu wild werden. Unsere anderen Mütter - ich eingeschlossen - sind da wesentlich geduldiger.
Miss Pink hat auch schon bemerkt, dass man mit Ellbogentechnik nicht so weit kommt wie mit Höflichkeit, sie entwickelt sich zu einem ganz netten Zeitgenossen, oft kann sie so unschuldig dreinschauen, da vergißt man gleich, dass sie einmal richtig garstig war. Und unsere beiden Buben scheinen sich in der Gesellschft der zahlreichen Damen recht wohlzufühlen. Sie spielen richtig Hahn im Korb.
Mit dem Toilettengang klappt es auch schon recht gut und dadurch, dass die Mäuse tagsüber immer Zugang ins Freie haben, erledigen sie ihre Geschäftchen eigentlich großteils draußen. Kleine Ausrutscher gibt`s natürlich immer, ist aber auch verständlich, wenn einen ganz plötzlich gewisse Bedürfnisse überkommen und der Weg zu weit ist. Ich muss manchmnal wirklich lachen, wenn ich beobachte, welche Stellen sich manche der Kleinen dafür aussuchen. Frauchen hat dann schon genug zu tun, um immer alles blitzsauber zu halten. Und da ja auch noch die Tollpatschigkeit eine große Rolle spielt, kann es schon passieren, dass dann auch die Welpen gesäubert werden müssen - hoppla, ausgerutscht!